Eine Wunde ist ein Defekt der Haut und eventuell tieferer Strukturen. Wunden können dann als chronisch bezeichnet werden, wenn sie innerhalb von vier bis zwölf Wochen unter fachgerechter Therapie keine Heilungstendenzen zeigen. Es gibt verschiedene Ursachen und Arten von chronischen und schwer heilenden Wunden. Die wohl häufigsten Arten sind gefäßbedingter Ulcus cruris, Diabetisches Fußsyndrom und die Art des Typs Dekubitus.
Die drei Wundarten weisen bei der Einschränkung der Lebensqualität viele Gemeinsamkeiten auf. Einschränkung der Mobilität und Schmerzen erschweren die Anforderungen des täglichen Lebens, denn Wundgeruch und Wundexudat können häufig zur sozialen Isolation führen.
Etwa 2% der Menschen in Österreich leiden unter schlecht heilenden Wunden, wobei die Dunkelziffer nicht bekannt ist, sie dürfte aber relativ hoch sein. Im Vordergrund steht das Ulcus cruris, die zu 72% auf venöse und zu 8% auf arterielle Ursache zurückzuführen ist.
Auch schwer heilende Operationswunden, Verletzungen die nicht heilen wollen, Verbrennungen oder andere Wunden können durch viele verschiedene Faktoren zu chronischen Wunden werden.
Gerade in den letzten Jahren wurden bei der Entwicklung von Produkten zur modernen Wundbehandlung große Fortschritte erzielt.
Bei der traditionellen „trockenen“ Wundbehandlung mittels Mullkompressen, Saugkompressen und Pflaster wird die Wunde nur abgedeckt. Diese Kompressen dienen dazu, die Wunde von außen zu schützen und das Wundsekret aufzusaugen. Diese Auflagen haben jedoch eine verminderte Saugfähigkeit, die dazu führt, dass der Verband schnell durchnässt und erhöhte Intervalle von Verbandwechsel erforderlich sind. Diese Wundauflagen greifen in den Wundheilungsprozess jedoch nicht ein, daher gelten sie als „passive Wundauflagen“.
Im Gegensatz dazu steht die moderne „feuchte“ Wundbehandlung mit einer Vielzahl an modernen Wundauflagen wie z.B. Alginate, Folien, Hydrogele, Hydrofaser, Schaumstoffe etc., die entweder einzeln oder in Kombination verwendet werden können. Diese „aktiven“ Wundauflagen fördern den Wundheilungsprozess durch Schaffung und Aufrechterhaltung eines feuchten Wundmilieus.
Ein Dekubitus ist eine Gewebsschädigung, die durch hohen und länger anhaltenden Druck entsteht. Es ist ein lokales Druckgeschwür, das von den oberflächlichen Hautschichten bis tief in den Knochen reichen kann. Druck, die Dauer und Risikofaktoren wie z.B. Feuchtigkeit (Inkontinenz), Scherkräfte, Durchblutungsstörung, verminderte Schmerzempfindung, schlechte Ernährung etc., sind die entscheidenden Faktoren bei der Entstehung von Dekubitus. Dekubitus ist keine eigenständige Krankheit, sondern eine kompressiv – ischämische Hautläsion.
Ist ein Symptom, ein Hautdefekt am Unterschenkel. Sie wird in drei Arten unterschieden.
Ulcus cruris venosum, bedingt durch eine chronisch - venöse Insuffizienz. Sie stellt die häufigste Form dar. Seltener ist die arterielle bedingte Ulcus cruris (ateriosum), sie ist meist der Endzustand einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK), und oder auch die Folge einer ausgeprägten Polyneuropathie. In der kombinierten Form spricht man von Ulcus cruris mixtum.
Ist eine chronische Störung des Glukosestoffwechsels, durch Insulinmangel oder verminderte Insulinempfindlichkeit des Körpers. Der sogenannte diabetische Fuß ist durch Makro-, und Mikroangiopathie, Neuropathie und erhöhter Infektneigung des Diabetikers bedingt. Kleine Wunden und oder Druckstellen, führen unbehandelt durch Infektionen und Durchblutungsstörungen schnell zu einer diabetischen Gangrän. Häufig sind tiefe Geschwüre mit Knochenbeteiligung die Folge. In Frühstadien ist eine konservative Wundbehandlung mit Druckentlastung fast immer erfolgreich. In Spätstadien sind Operationen und oder sogar Amputationen notwendig.
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